SEO-Glossar: Wayback Machine

 

Wayback Machine: Zeitreisen im Internet

Das Internet Archive wurde im Jahr 1996 in San Francisco (Vereinigte Staaten) als ins Leben gerufen. Es handelt sich um eine Non-Profit-Organisation von Brewster Kahle. Sein Ziel war es, digitale Daten langfristig und barrierefrei zu archivieren. Die Wayback Machine gilt dabei als Tool, mit dem du dir Zugang zu dem Online-Archiv verschaffen kannst.

 

Viele sprechen daher nicht ohne Grund davon, dass es sich um eine Art “Zeitmaschine” handelt. Die Wayback Machine ermöglicht “Zeitreisen” im digitalen Rahmen. Du kannst damit auf viele Daten aus der Vergangenheit zugreifen.

 

Das Internet-Archiv umfasst:

 

• Websites
• Software
• Bücher
• Videos
• Musik
• Audiodateien

 

Alle im Archiv gespeicherten Daten sind gemeinfrei. Immerhin war ein barrierefreier Zugang der Grundgedanke bei der Erstellung des Archivs.

 

Tatsächlich ist die Wayback Machine jedoch nur ein Teil des Web Archive. Seit 2007 gilt das Internetarchiv als offiziell anerkannte Bibliothek – zumindest in Kalifornien.

 

Funktion der Wayback Machine: Umfangreicher Zugriff auf die Langzeitarchivierung

Du kannst die Wayback Machine ganz einfach über ihre offizielle URL erreichen:

 

https://web.archive.org

 

Das Archiv befindet sich keineswegs im Stillstand. Ganz im Gegenteil: Regelmäßig kommen neue Daten hinzu – und das nicht gerade wenige. Rund 20 Terabyte werden monatlich hinzugefügt, um das Archiv stets aktuell zu halten.

 

Wie nutzt man die Wayback Machine nun? Ganz einfach kannst du mit nur wenigen Schritten eine Recherche starten:

 

1. Gib die gewünschte Domain in das Textfeld ein.
2. Du siehst die Daten der einzelnen Indexierungen seit 1996 bzw. seit der erstmaligen Veröffentlichung. Dazu zeigt dir die Wayback Machine eine anschauliche Grafik sowie Tabellen an.
3. Klicke auf ein gekennzeichnetes Datum und sieh dir an, wie die Website zu diesem Zeitpunkt aussah.

 

Übrigens kannst du in der Wayback Machine auch einfach mit Suchbegriffen suchen – so wie du es von der Google-Suche kennst. Es erscheint eine Liste an Suchergebnissen – ähnlich wie die SERPs – zu dem Keyword. Du kannst die gewünschte Site anklicken und weiter wie ab Schritt 2 verfahren.

 

Besonders an der Wayback Machine ist, dass sie nicht lediglich ein Bild anzeigt. Du kannst direkt die HTML-Versionen von Websites aufrufen, sodass sogar einzelne Links angeklickt werden können. Anders als bei Google wirst du nicht auf die aktuelle Online-Version weitergeleitet, sondern kannst dir historische Versionen ansehen. Das macht die Wayback Machine so einzigartig.

 

Weitere Möglichkeiten für die Recherche mit der Wayback Machine

In der Wayback Machine findest du den Unterpunkt “Summary“. Wenn du diesen aufrufst, kannst du dir Statistiken zu den gecrawlten Datei-Typen anzeigen. Das sind beispielsweise Bilder, Videos oder Texte. Zudem kannst du mithilfe der Wayback Machine eine Übersicht aller URLs in einer Sitemap aufrufen.

 

Das Tool ist sehr umfangreich. Aus diesem Grund solltest du dich bei der Nutzung der Wayback Machine auf längere Ladezeiten einstellen. Zudem kann es passieren, dass einzelne Websites fehlen oder die archivierten Sites nicht vollständig sind. Das ist dann der Fall, wenn eine Archivierung des kompletten Codes nicht möglich war.

 

Wofür ist die Wayback Machine gut?

Die Möglichkeiten der Wayback Machine sind sehr umfangreich und durchaus interessant. Doch wer nutzt sie in der Praxis? Und zu welchem Zweck kannst du die Wayback Machine nutzen? Tatsächlich eignen sich die Funktionen vor allem für Websitebetreiber. Warum?

 

• Zugriff auf frühere Inhalte der eigenen Webpräsenz: Wenn du einen Relaunch einer Site planst, kann es sehr praktisch sein, auf frühere Inhalte zuzugreifen. Im Internetarchiv findest du womöglich verloren gegangene Daten!
• Nutzung in der Suchmaschinenoptimierung (SEO): Verschlechtert sich das Ranking eines Blogs, liegt das nicht selten an Neuerungen, die kürzlich vorgenommen wurden. Um die Ursache zu ermitteln, kannst du mithilfe der Wayback Machine einfach auf vorherige Codes zugreifen. Durch eine gezielte Fehlerbehebung kannst du dein Google-Ranking verbessern!
• Vermeidung von Duplicate Content: Ein häufiger Grund, aus dem die Performance einzelner Inhalte zu wünschen übrig lässt, ist Duplicate Content. Ist ein Inhalt in der Suchmaschine bereits an anderer Stelle zu finden, kann sich das fatal auf deinen Content auswirken. Die Wayback Machine kann als Nachweis dafür genutzt werden, dass deine eigenen Inhalte früher veröffentlicht wurden und nicht als Duplicate Content eingestuft werden dürfen. Das kann auch bei Marken- und Urheberrechtsstreitigkeiten praktisch sein!
• Erkenntnisse für Webdesigner: Viele finden die Designs alter Websites spannend. Vor allem der Übergang zu mobilem Responsive Webdesign lässt sich gut erkennen. Damit Designer Nachforschungen anstellen können, ist es allerdings nötig, dass in der Wayback Machine alle relevanten Informationen gespeichert sind. Das gesamte Design kann verfälscht werden, wenn nur eine einzige JavaScript– oder CSS-Datei fehlt.

 

 

Kann man eine Website aus dem Web Archive verbannen?

Es kann verschiedene Gründe geben, aus denen du nicht möchtest, dass vergangene Versionen deiner Website über die Wayback Machine gefunden werden können. Glücklicherweise gibt es eine Funktion, mit der du deine Inhalte ausschließen lassen kannst.

 

Dafür ist eine Änderung der robots.txt-Datei nötig. Folgender Code muss eingetragen werden:

 

User-agent: ia_archiver

Disallow: /

 

Speichere die Datei im Wurzelverzeichnis der Domain. Dadurch verhinderst du die Indexierung in der Zukunft. Wenn du Inhalte aus der Vergangenheit lösen möchtest, musst du dich an das Internet-Archiv selbst wenden. Dazu musst du der Betreiber der Website sein. Bei einem Inhaberwechsel in der Vergangenheit kann das unter Umständen schwierig werden.

 

Dabei solltest du eines wissen: Nur weil deine Inhalte aus der Wayback Machine entfernt wurden, heißt das nicht, dass sie an keiner Stelle im World Wide Web mehr auffindbar sind. Tatsächlich ist es sehr wahrscheinlich, dass es irgendwo Kopien gibt. Immerhin vergisst das Internet nichts.