SEO-Glossar: Ecosia

Kurz und knapp: Was ist Ecosia?

Bei Ecosia handelt es sich um eine grüne Suchmaschine aus Deutschland. Das Unternehmen bezieht seine Suchergebnisse von Bing und arbeitet eng mit Microsoft zusammen.

 

Im Vergleich zu anderen Suchmaschinen wie Google investiert Ecosia aktiv in den Umweltschutz. 80 Prozent aller Gewinne werden für einen guten Zweck zum Anpflanzen von Bäumen ausgegeben.

 

Wer gründete die Ecosia Suchmaschine?

Im Jahr 2009 rief der Betriebswirtschaftler Christian Kroll die grüne Suchmaschine ins Leben. Der Unternehmer aus Sachsen-Anhalt wollte von Beginn an ein Non-Profit-Unternehmen gründen, dem es weniger um Gewinnmaximierung und mehr um Nachhaltigkeit geht.

 

Die erste Idee für die grüne Suchmaschine bekam der heutige Geschäftsführer der Ecosia GmbH während seiner Reisen durch Lateinamerika und Asien. Dort erlebt er die soziale Ungerechtigkeit und hautnah mit und entschloss sich, eine ökologische Internet-Suchmaschine zu entwickeln. In Südamerika programmierte der Gründer zunächst Forrestle, den Vorgänger von Ecosia. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland baute er Ecosia auf.

 

Screenshot der Startseite von der Suchmaschine Ecosia

 

Verbreitung und Konzept der grünen Suchmaschine

In Deutschland gehört Ecosia nicht unbedingt zu den Big Playern. Der Marktanteil der Suchmaschine von Christian Kroll beträgt nur ein Prozent. Überraschenderweise lag die Suchmaschine bei den Desktop-Suchanfragen zeitweise dennoch auf dem dritten Rang hinter Bing und Google. Pro Woche gehen bei Ecosia ungefähr 100 Millionen Suchanfragen ein.

 

Europaweit betrug der Marktanteil von Ecosia im Jahr 2021 0,4 Prozent[1].

 

Bis heute spendet die Suchmaschine einen beträchtlichen Teil ihrer Gewinne rund 80 Prozent für den Klimaschutz. Von den Einnahmen werden Bäume gepflanzt, wofür das Unternehmen mit umweltfreundlichen Organisationen zusammenarbeitet. Eigenen Angaben zufolge gelang es Ecosia gemeinsam mit anderen Partnern 188 Millionen Bäume anzupflanzen.

 

Mit den Baumpflanzaktionen möchte Ecosia unter anderem die ökologischen Komponenten vor Ort verbessern. Insgesamt finanziert und realisiert das Unternehmen gemeinsam mit lokalen Partnern mehr als 60 Projekte in unterschiedlichen Ländern.

 

Das sind die Vorteile der Ecosia Suchmaschine

Im Vergleich zu anderen Suchmaschinen bietet Ecosia als grüne Alternative seinen Nutzern folgende Vorteile:

 

  • betreibt eigene Server mit Solarenergie
  • investiert Teile seiner Einnahmen in Baumpflanzprojekte
  • mehr als 15 Millionen Nutzer
  • DSGVO-konform
  • praktische Shortcut-Funktionen
  • Ecosia-Blog mit Informationen zu Umweltschutzthemen
  • sehr transparente Suchmaschine mit monatlichen Finanzberichten
  • legt großen Wert auf Datenschutz

 

Funktionsweise der Suchmaschine Ecosia

Streng genommen ist die Suchmaschine Ecosia eher eine Suchmaske, die den Suchalgorithmus von Bing heranzieht. Deshalb landen alle Suchanfragen auf den Bing-Servern, die ihre Antworten dann an Ecosia weiterleiten.

 

Dafür zahlt Ecosia Geld an Microsoft, bekommt jedoch im Gegenzug einen Großteil der aus den Werbeanzeigen generierten Gewinne zugesprochen. Somit ähnelt das Geschäftsmodell der Ecosia GmbH dem von Google: Die Suchmaschine finanziert sich über Werbeanzeigen, aber ist für Nutzer kostenlos verfügbar.

 

Shortcuts der Suchmaschine

Zur Funktionsweise der Suchmaschine gehören die sogenannten Shortcuts. Mithilfe dieser Such-Tags gelangen Nutzer schneller auf die gewünschten Zielseiten im Internet. Beispiel: Die Abkürzung #w steht für Wikipedia, mit dem Such-Tag #i können Nutzer sofort zur Bildsuche gelangen.

 

Ecosia und der Datenschutz

Neben den umweltfreundlichen Maßnahmen möchte die Suchmaschine Ecosia auch die persönlichen Daten der Nutzer schützen. Deshalb versucht die grüne Alternative mit ihrem verbesserten Datenschutz gegenüber der Konkurrenz zu punkten.

 

Beispielweise anonymisiert Ecosia die Suchanfragen und erstellt keine Nutzerprofile. Außerdem gibt das Unternehmen keine Nutzerdaten an Dritte weiter. Ebenso wenig werden externe Tracking-Tools eingesetzt. Damit die Nutzerdaten vor Missbrauch sicher sind, richtet Ecosia eine sichere SSL-Verbindung ein und verschlüsselt die Daten.

 

Suchmaschine Ecosia als Standard einrichten

Wenn du die von Christian Kroll entwickelte Suchmaschine standardmäßig nutzen möchtest, solltest du wie folgt vorgehen:

 

Ecosia und Google Chrome

Öffne die Chrome-Einstellungen und klicke den Menüpunkt „Suchmaschine“ an. Wähle dann im Dropdown-Menü Ecosia aus. Alternativ hast du die Möglichkeit, die Erweiterung über den Chrome-Web-Store zu installieren.

 

Firefox

Auch bei Firefox findest du die Ecosia-Startseite über die Einstellungen: Klicke im Zahnradsymbol auf „Suche“ und wähle bei der Standardsuchmaschine Ecosia aus. Ebenso wie bei Chrome gibt es ein Add-on.

 

Safari

Wer Safari nutzt, bezieht die Ecosia-Erweiterung aus dem App-Store. Auch über den Menüpunkt „Einstellungen“ und „Erweiterungen“ findest du die grüne Suchmaschine.

 

Tipp: Seit einigen Jahren können Benutzer den Ecosia-Browser als Smartphone-App auf Android- und iOS-Geräten einrichten. Da sich der Browser an die mobile Version von Google Chrome anlehnt, dürften sich deren Nutzer schnell zurechtfinden.

 

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Welche Kritik gibt es an der Ecosia Suchmaschine?

Auch wenn die von Christian Kroll entwickelte Suchmaschine viel in nachhaltige Projekte investiert, kritisieren Experten und Nutzer die Suchmaske in den nachfolgenden Punkten:

 

  • In den Suchergebnissen listet Ecosia Unternehmen, die mit fossilen Brennstoffen Gewinne machen, mit einem kleinen Fabriksymbol. Experten bemängeln, dass die betroffenen Betriebe durch die Kennzeichnung öffentlich an den Pranger gestellt würden. Zudem seien die Kennzeichnungen lückenhaft, da Rüstungskonzerne oder Fluggesellschaften bei den Suchanfragen über Ecosia nicht mit entsprechenden Symbolen dargestellt werden.
  • „Bäume verändern alles“, lautet das Motto von Ecosia. Für Forscher kommt es jedoch weniger auf die Anzahl, sondern mehr auf den Ort an, wo man die Bäume pflanzt. Bedeutet: Der Umwelt nützt es vor allem, wenn man in tropischen Gebieten neue Bäume pflanzt. In anderen Regionen mit gemäßigten Klimazonen kann das Pflanzen von Bäumen sogar kontraproduktiv sein und zu einer größeren Erderwärmung beitragen.
  • Damit die Suchanfragen zu mehr Klimaschutz beitragen, muss das Unternehmen durch Werbeanzeigen Geld verdienen. Dadurch besteht die Gefahr, dass Menschen, die zum Anpflanzen von Millionen Bäumen durch „Spenden“ beitragen wollen, an den eigentlichen Suchergebnissen gar nicht interessiert sind. Echte Werbekunden oder Partner wie beispielsweise Google könnten dadurch das Interesse verlieren.
  • Nutzer bemängeln bei den Suchanfragen sehr oft die Qualität der Ergebnisse. Insbesondere bei spezifischen Suchanfragen greifen sie oft auf eine Alternative wie Google zurück.
  • Eine weitere Kritik ist die Abhängigkeit zu Bing und Microsoft. Sollte die Suchmaschine Bing irgendwann seinen Zugang sperren, könnte Ecosia nicht mehr auf deren Index zugreifen und würde folglich keine eigenen Suchergebnisse mehr generieren.
  • Die weitere Kritik bezieht sich auf die Angaben des Unternehmens, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen. Dies betrifft beispielsweise das eingeführte Bewertungssystem von Ecosia. Die Icons, die vom Unternehmen zum Beispiel für Nachhaltigkeit oder auch zum Kennzeichnen von fossilen Brennstoffen vergeben werden, könnten in der Theorie willkürlicher Natur sein, da Ecosia dazu keine Berechnungsgrundlage offenlegt.

 

Ecosia und SEO: Lässt sich die Suchmaschine für das eigene Online-Marketing nutzen?

Die Suchergebnisse von Ecosia werden aus dem Index von Bing herangezogen. Wer Ecosia für die eigene Suchmaschinenoptimierung nutzen möchte, sollte also zunächst den Bing-Suchalgorithmus verstehen und auf die entsprechenden Rankingfaktoren achten.

 

Fazit: Was ist Ecosia?

Die grüne Suchmaschine Ecosia investiert in Baumpflanzprojekte für mehr Klimaschutz und stellt Nachhaltigkeit anstelle der Gewinnmaximierung in den Vordergrund. Für ihren Suchalgorithmus setzt sie auf eine Zusammenarbeit mit Bing und finanziert sich durch werbliche Anzeigen.

 

Ihre Ziele – den Klimawandel zu verlangsamen und zu besseren Lebensbedingungen in Entwicklungsländern beizutragen – dürften vor allem für Menschen mit grünem Daumen, die in ihrem Alltag etwas für die Umwelt tun und ihren CO₂-Fußabdruck verringern wollen, ansprechend sein.

 

[1] Quellenangabe: https://www.optimerch.de/lexikon/ecosia/

 

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