Google-Algorithmus-Leak: Viel Aufregung, wenig dahinter

Beitragsbild zum Blogbeitrag über den Google-Algorithmus-Leak

13. März 2024: Auf der Entwickler-Plattform „Github“ werden diverse interne Dokumente von Google über die Funktionsweise des Suchmaschinen-Algorithmus geleakt. Ende Mai werden die Inhalte aus den Dokumenten von den SEO-Experten Rand Fishkin und Michael King publiziert. Seitdem spricht die breite SEO-Szene von einem monumentalen Google-Algorithmus-Leak.

 

Wir von der Specht GmbH sind seit Jahrzehnten als Experten in der Suchmaschinenoptimierung aktiv. Obwohl auch wir die Einblicke in die Dokumente von Google interessant finden, können wir die große Aufregung in der SEO-Szene nicht verstehen.

 

In diesem Beitrag teilen wir mit dir die wichtigsten Informationen zum Google-Algorithmus-Leak und erklären unsere Sichtweise auf die Inhalte in den Dokumenten.

 

Geleakte Dokumente bieten Einblick in ca. 14.000 Rankingfaktoren

Lange Zeit hieß es, die Funktionsweise des Google-Algorithmus sei ein wohlgehütetes Geheimnis. Google werde keine Informationen dazu preisgeben, hieß es. Es ist dennoch passiert: Ein automatisierter Bot namens „yoshi-code-bot“ hat Dokumente aus Googles veraltetem Content AI Warehouse publiziert.

 

Mehrere Stunden waren die Dokumente einsehbar, weswegen zahlreiche SEO-Experten einen Einblick in ca. 14.000 Rankingfaktoren von Google erhielten. Für die breite Öffentlichkeit wurden die Informationen aus dem Google-Algorithmus-Leak erst durch die Artikel von Rand Fishkin (auf der Website SparToro) und von Michael King (auf der Website iPULLRANK) Ende Mai zugänglich.

 

Nach einigen Tagen des Wartens hat Google die Echtheit der Dokumente bestätigt, doch gleichzeitig davor gewarnt, die Inhalte in den geleakten Dokumenten ohne weitere Kontext-Informationen zu bewerten. Die SEO-Szene jedenfalls ist mitgerissen und spricht von einem „monumentalen Leak“, erwähnt in diesem Zusammenhang „heikle Informationen“.

 

Erkenntnisse aus dem Leak und deren Relativierung

Wir von Timo Specht haben uns mit den Inhalten aus den internen Google-Dokumenten befasst und verstehen die große Aufregung nicht.

 

Ehe wir näher auf die Informationen aus den Dokumenten eingehen, führen wir im Folgenden die Gründe für unsere Haltung zu dem Thema auf. Dabei relativieren wir die ein oder andere Erkenntnis aus dem Google-Algorithmus-Leak, die in mehreren Web-Artikeln als erstaunlich bezeichnet wird.

 

Verweildauer von Klicks schon längst als Rankingfaktor bekannt

Unter den vermeintlichen „interessanten Informationen“ heißt es beispielsweise, Google verwende das System „Navboost“, um die Dauer von Klicks in den Suchergebnissen zu bewerten und als Faktoren in das Ranking einer Website einzubeziehen.

 

Allerdings ist die Verweildauer von Nutzern als Rankingfaktor bereits bekannt. Das System „Navboost“ ist daher nicht wirklich erstaunlich, auch wenn bemerkenswert ist, wie differenziert und detailliert – anhand verschiedener Kategorien sowie Kriterien – die Suchmaschine die Verweildauer als Faktor fürs Ranking heranzieht.

 

Der Faktor „Autorität“ ist ein fester Bestandteil von

Die Metrik „siteAuthority“ werde den geleakten Dokumenten zufolge eingesetzt, um zu ermitteln, ob Websites bei bestimmten Themen Autorität haben und um diese Websites in den Suchergebnissen höher zu ranken.

 

Wir von Timo Specht sehen hierin ebenfalls nichts Sonderbares, denn es ist in einer ordentlichen SEO gang und gäbe, in bestimmten Themenbereichen Autorität aufzubauen und zu diesen Themen in den Suchergebnissen bessere Platzierungen zu erlangen. Zahlreiche SEO-Strategien basieren darauf, in einer Nische Dominanz aufzubauen und aus der Nische heraus zu wachsen.

 

Darüber hinaus wird die sogenannte „Domain Authority“ in mehreren SEO-Tools als Faktor für die Suchmaschinenoptimierung angegeben.

 

Vertrauensverlust durch widersprüchliche Inhalte

Einige SEO-Experten sprachen von einem Vertrauensverlust, weil die Inhalte in den geleakten Dokumenten teilweise im Gegensatz zu dem stünden, was Google über die Funktionsweise des Algorithmus gesagt hatte.

 

So wurde z. B. die Existenz einer Sandbox von Google bestritten, jedoch soll das Attribut „hostAge“ das Vorhandensein der Sandbox bestätigen. Demzufolge haben es neue Websites schwerer, nach der Indexierung hohe Rankings zu erreichen.

 

Unsere Meinung zu den Widersprüchen zwischen den geleakten Dokumenten und Googles Behauptungen: Wer hat denn überhaupt daran geglaubt, dass Google immer die Wahrheit sagt?

 

Ob es nun wegen der Sandbox oder aus anderen Gründen ist: Jeder SEO-Experte kennt die Problematik, mit neuen Websites zügig hohe Rankings zu erklimmen – und jeder SEO-Experte hat eine Lösung dafür, indem er Backlinks und hochwertigen Content aufbaut und der Website in Augen des Google-Algorithmus zu Autorität verhilft.

 

Zwischenfazit

Es spricht nichts dagegen, die geleakten Daten einzusehen und aus dem Google-Algorithmus-Leak Erkenntnisse zu ziehen. Doch im Großen und Ganzen ermöglichen die Dokumente keine bahnbrechenden Erkenntnisse.

 

Für die Experten von Timo Specht beispielsweise ändert sich durch den Google-Algorithmus-Leak an der täglichen Arbeit in der SEO-Agentur kaum etwas. Wir würden behaupten, dass alle professionellen SEOs schon vor dem Google-Algorithmus-Leak die wichtigsten Rankingfaktoren kannten.

 

Der Nutzen des Google-Algorithmus-Leaks: Er bestätigt die bisherigen Annahmen in der SEO-Szene!

Eine wichtige Rolle hat der Google-Algorithmus-Leak definitiv: Er bekräftigt größtenteils die bisherigen Annahmen in der SEO-Szene. So zeigen die durchgesickerten Inhalte aus den Dokumenten, dass die Öffentlichkeit sowie die SEO-Experten bereits die wichtigsten Rankingfaktoren und deren Relevanz weitestgehend kennen.

 

Im Folgenden haben wir für dich unsere Top-5-Erkenntnisse aus dem Google-Algorithmus-Leak zusammengestellt.

 

  • Erkenntnis #1: Backlinks spielen in der SEO eine signifikante Rolle. Um in den Suchergebnissen möglichst zügig Top-Rankings zu erzielen, sind Backlinks mit einer hohen inhaltlichen Relevanz von Domains mit einer möglichst hohen Autorität wichtig. Wir von der Specht GmbH legen ohnehin seit einem Jahrzehnt einen hohen Wert auf den Linkaufbau anhand verschiedenster Strategien.
  • Erkenntnis #2: Title Tags sind wesentliche Faktoren fürs Ranking. Ein Title Tag (auch „Meta-Titel“ genannt) ist ein zusätzlicher Titel, der die eigentliche HTML-Überschrift einer Webseite ergänzt und direkt in den Suchergebnissen angezeigt wird. Durch einen zur Suchintention der Nutzer passenden Title Tag fördern Webmaster und SEOs die Sichtbarkeit der Inhalte in den Suchergebnissen.
  • Erkenntnis #3: Keywords sind zur Kategorisierung des Inhalts einer Website und zur Beurteilung der Relevanz von großer Bedeutung. Keywords einzubinden ist das eine. Das andere ist, diese passend im Kontext eines Textes und in Übereinstimmung mit der User-Intention zu verwenden – genau das sind wichtige Aspekte bei der Bewertung von Webseiten.
  • Erkenntnis #4: Die Aktualität von Inhalten spielt eine zentrale Rolle. Bereits seit einigen Jahren legt man in der SEO – auch wir in unserer täglichen Arbeit tun dies – einen hohen Wert auf die regelmäßige Aktualisierung von Inhalten. Nun zeigen die Inhalte aus dem Google-Algorithmus-Leak, dass die Textaktualität auf mehrere Weisen ermittelt wird – z. B. über das Veröffentlichungsdatum.
  • Erkenntnis #5: Autoren werden Texten zugeordnet und können zu Autorität beitragen. Die Autoren von Texten werden abgespeichert. Sollten Autorennamen des Öfteren unter Texten mit hoher Qualität und hohen Rankings stehen, so erlangt der Autorenname Autorität, woraufhin der Name positiv zum Ranking neuer Texte beitragen kann.

 

Wir von Timo Specht haben bereits vor Monaten – noch deutlich vor dem Google-Algorithmus-Leak – darüber berichtet, dass auch die Autorennamen einen Einfluss auf das Ranking von Websites in Suchergebnissen haben können. Mehr hierzu erfährst du in unserem Glossareintrag über das Prinzip E-A-T.

 

Auch über die Relevanz des Title Tags schrieben wir schon 2023 in unserem Blogbeitrag über SEO-Grundlagen. Dort betonten wir bereits mit Verweis auf das Helpful Content Update von Google, wie wichtig es sei, den Title Tag an die Suchintention der Nutzer anzupassen, um diese nicht mit falschen Erwartungen zu ködern.

 

Letztlich handelt es sich bei den meisten Erkenntnissen aus dem Google-Algorithmus-Leak für SEO-Experten wahrlich um keinen bahnbrechenden Einblick. Stattdessen sind die Erkenntnisse aus den geleakten Dokumenten für zahlreiche SEO-Experten eine Bestätigung der bisherigen, hochqualitativen Arbeit.

 

Man kann sich den Sachverhalt wie folgt vor Augen führen: Jahrelang kam nahezu nichts über die Funktionsweise des Suchmaschinen-Algorithmus von Google an die Öffentlichkeit. Trotzdem waren wir SEOs imstande, durch eigene Praxiserfahrungen und Forschungsarbeit Methoden sowie Strategien zu entwickeln, um diversen Website-Betreibern zur Verbesserung ihrer Rankings zu verhelfen.

 

Hilfreiches Tool zur Extrahierung von Inhalten aus den geleakten Dokumenten

Zum Abschluss möchten wir auf ein Tool hinweisen: das Google Leak Reporting Tool. Es wurde mit den geleakten Informationen von Rand Fishkin und Michael King gespeist. Du findest es unter diesem Link.

 

Gebe in das Eingabefeld eine Aufforderung auf Englisch ein, wie beispielsweise: „Extract all the information about how the ranking for internal links works.“ Nach ein paar Minuten Wartezeit erhältst du Informationen dazu, wie du durch interne Links deine Rankings verbessern kannst.

 

Fazit und Ausblick

Hauptsächlich sind durch den Daten-Leak bei Google Informationen zur Funktionsweise des Suchmaschinen-Algorithmus bekannt geworden, die SEOs schon längst kannten. Auch wenn in den Details aus den internen Google-Dokumenten die ein oder andere neue Information steckt, verändert sich im Großen und Ganzen für SEO-Experten fast gar nichts durch die Erkenntnisse aus dem Leak.

 

Stattdessen darf mit Spannung abgewartet werden, wie Google in den kommenden Monaten auf den Daten-Leak reagiert: Folgen neue Updates und somit erneute Änderungen, sodass mehrere Inhalte aus dem Google-Algorithmus-Leak an Aktualität einbüßen?

 

Wir vermuten, dass sich fürs Erste nichts ändern wird, denn Google weiß genauso wie wir SEO-Experten: Die meisten Inhalte aus dem Daten-Leak halten keine neuen Erkenntnisse parat.

 

Inhaltsübersicht:

Table of Contents

Teile diesen Beitrag!

Specht GmbH: Deine SEO & SEA-Spezialisten

Sichere Dir jetzt Dein kostenloses Strategiegespräch