Kurz und knapp: Was sind Stop Words (Stoppwörter)?
Stop Words (Deutsch: Stoppwörter) sind Wörter, die zum Verständnis eines Inhalts irrelevant sind. Suchmaschinen filtern bei Suchanfragen die Stoppwörter heraus, um passende Ergebnisse zu den Suchanfragen der User zu finden und dabei möglichst wenig Rechenarbeit verrichten zu müssen. Dank der Weiterentwicklung von Suchmaschinen werden mittlerweile auch Ausnahmefälle berücksichtigt, in denen Stoppwörter inhaltlich doch relevant sind. Dies trägt zur hohen Qualität der Suchergebnisse bei.
Definition des Begriffes und Beispiele
Stoppwörter zeichnen sich dadurch aus, dass sie grammatikalisch obligatorisch, jedoch für das Verständnis von Inhalten unwichtig sind. In der korrekt gesprochenen oder geschriebenen Sprache würde eine Frage beispielsweise wie folgt formuliert: „Wie knotet man eine Krawatte?“
Man gehe davon aus, dass ein User eine solche Suchanfrage startet. Die Suchmaschine würde bei der Suche nach passenden Suchergebnissen die Stoppwörter ignorieren, sodass die Frage ungefähr wie folgt lautete: „Wie Krawatte knoten?“ Das Pronomen „man“ und der unbestimmte Artikel „eine“ würden aufgrund der inhaltlichen Irrelevanz von der Suchanfrage ausgeschlossen.
Das ist das zentrale Merkmal von Stoppwörtern: Beim Sprechen und bei der Verfassung eines Textes sind sie wegen des grammatikalischen Regelwerks verpflichtend, doch für das Verständnis von Inhalten irrelevant.
Weil die Suche in Datenbanken (z. B. interne Datenbank im Unternehmen; World Wide Web) aufgrund wirtschaftlicher Aspekte effizient und schnell zum Ziel führen soll, werden Stoppwörter bei Suchanfragen nicht verarbeitet. Suchmaschinen durchsuchen Dokumente stattdessen nach den fürs Verständnis relevanten Begriffen: „Krawatte“ und „knoten“ aus dem Beispiel sind relevante Begriffe.
Stoppwortliste mit Begleitern, Pronomen, Konjunktionen und Präpositionen
In der Fachsprache unterscheidet man zwischen festen und berechneten Stoppwortlisten. Anders als die berechneten Stoppwortlisten haben feste Stoppwortlisten keinen Bezug zu Dokumenten, sondern beziehen sich immer auf die gesamte Sprache.
Da die berechneten Stoppwortlisten in der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und diesem Glossareintrag nicht relevant sind, hierzu nur ein kurzer Überblick: Wenn man bestimmte Dokumente dahingehend untersucht, welche Wörter am häufigsten vorkommen, erhält man eine berechnete Stoppwortliste.
Eine feste Stoppwortliste enthält in der Regel jene Wörter, die in einer Sprache am häufigsten vorkommen. Die folgende Tabelle enthält eine Übersicht an deutschen Stoppwörtern. Diese werden bei Suchanfragen von den Suchmaschinen im Normalfall ignoriert; auf Ausnahmefälle wird anhand von zwei Beispielen weiter unten eingegangen. Zunächst ein Überblick über einige Stoppwörter:
Wortart | Beispiele |
Begleiter | · der · die · das · ein · eine |
Pronomen | · man · ich · welche · was · wessen |
Konjunktionen | · und · oder · aber · als · bis |
Präpositionen | · an · in · auf · neben · von |
Vor allem die Begleiter erweisen sich bei Suchanfragen als irrelevant, da deren Vorkommen bzw. Abstinenz nur in den seltensten Fällen an dem Verständnis der Suchanfrage durch die Algorithmen der Suchmaschinen etwas verändert.
Sollte einer der seltenen Fälle auftreten, in denen die Begleiter oder andere Arten von Stoppwörtern doch relevant sind, registrieren die Suchmaschinen dies heutzutage problemlos. Markante Wortkombinationen wie „Die Ärzte“ oder „The Who“ – es handelt sich hierbei um die Namen zweier Musikbands – werden von den Suchmaschinen mittlerweile erkannt und User erhalten passende Ergebnisse zu entsprechenden Suchanfragen angezeigt.
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Relevanz und Nutzung von Stop Words in der Suchmaschinenoptimierung
Ein Side Fact vorweg: In der Suchmaschinenoptimierung (kurz: SEO) werden Stoppwörter häufig mit dem englischen Begriff „Stop Words“ bezeichnet. Das liegt schlicht und einfach an der weit verbreiteten Nutzung englischer Wörter im gesamten Fachbereich der SEO, aber von der Bedeutung her sind „Stoppwörter“ und „Stop Words“ identisch.
Stoppwörter sind in der SEO relevant, weil sich in den letzten ca. 10 Jahren vieles an dem Umgang der Suchmaschine Google mit diesen Wörtern geändert hat. Einige Quellen führen das Hummingbird-Update von Google aus dem Jahr 2013 als den ersten großen semantischen Einschnitt an, durch den sich die Umgangsweise mit Stop Words geändert hat.
Zunächst einmal zur historischen Einordnung: Google und andere Suchmaschinen werten Dokumente – Webseiten sind nichts anderes als Dokumente – immer anhand der darin vorhandenen Schlagwörter aus. Wenn der Text im Dokument und auch sonstige Faktoren optimal zur Suchanfrage passt, wird bevorzugt dieses Dokument als Suchergebnis ausgespielt.
Vor ca. 20 Jahren waren die Algorithmen allerdings begrenzt entwickelt, sodass Maßnahmen wie Keyword-Stuffing den Webmastern Erfolg brachten. Angesichts des geringen Entwicklungsstands reichte es aus, dass Website-Betreiber auf ihren Seiten Keywords verbauten, ohne auf die Qualität der Inhalte und deren grammatikalische Korrektheit zu achten. In dieser Phase war es sogar besser, Stop Words zu vermeiden, um möglichst positive Effekte aufs Google-Ranking zu erzielen. Heute aber hat sich die Sachlage geändert:
- Google und andere Suchmaschinen können sehr gut mit Stop Words umgehen. Die Nutzung von Stoppwörtern in Texten führt folglich nicht zu negativen Auswirkungen aufs Ranking. Fördern tun Stoppwörter das Ranking allerdings auch nicht.
- Neben Hummingbird haben vor allem die Updates aus den über 10 Folgejahren einen großen Einfluss darauf, dass natürlich geschriebene Texte bevorzugt werden. Dies spricht sogar für die Verwendung von Stop Words, da sie zentraler Bestandteil der Grammatik sind.
- Da immer mehr Personen über die Sprachsuche ganze Sätze formulieren und Suchanfragen grammatikalisch korrekt starten, erhalten Suchmaschinen auch vonseiten der Nutzer Signale, die für die Verwendung von Stop Words sprechen.
Website-Betreiber, SEO-Experten und andere Personen aus dem Online-Marketing sollten lediglich darauf achten, bei Texten mit Zeichenbegrenzung (z. B. Title Tag; Meta-Description) sparsam mit Stoppwörtern umzugehen. Aufgrund beispielsweise des signifikanten Einflusses des Title Tags auf die SEO empfiehlt es sich hier eindeutig, möglichst wenige Stoppwörter zu nutzen und stattdessen die verfügbare Zeichenkapazität für Keywords und/oder relevante, bedeutungsstarke Begriffe zu nutzen.
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Fazit: Was sind Stop Words (Stoppwörter)?
Stop Words sind die Wörter einer Sprache (Klassifizierung: feste Stoppwörter) oder einer bestimmten Menge an Dokumenten (Klassifizierung: berechnete Stoppwörter), die für das Verständnis des Inhalts irrelevant sind. Suchmaschinen filtern Stop Words aus Suchanfragen immer dann heraus, wenn diese unwichtig sind, um die Suchergebnisse effizienter zu ermitteln zu können. In den sehr wenigen Ausnahmefällen, in denen Stoppwörter inhaltlich relevant sind, werden diese von Suchmaschinen berücksichtigt. Webmaster, SEOs und generell Personen aus dem Online-Marketing dürfen Stoppwörter grundsätzlich nutzen, aber sollten deren Verwendung in Texten mit einer begrenzten Zeichenkapazität meiden.