Kurz und knapp: Was ist Social Recruiting?
Beim Social Recruiting handelt es sich um Maßnahmen zur Mitarbeitergewinnung über soziale Online-Plattformen wie Instagram, TikTok und Facebook oder die Businessnetzwerke XING und LinkedIn.
Um potenzielle Jobkandidaten vom Unternehmen zu überzeugen, werden beim Social Recruiting nicht nur Stellenanzeigen geschaltet. Vielmehr geht es darum, die vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten zu nutzen, um Zielgruppen anzusprechen und das eigene Standing als Employer Brand auf Social Media hervorzuheben.
Die beiden Arten von Social Recruiting: Active Sourcing & Passive Sourcing
Im Wesentlichen unterscheidet man beim Social Recruiting zwei Arten der Personalbeschaffung. Zum einen gibt es das Active Sourcing, das auch Social Distribution genannt wird.
Dabei werden potenzielle Kandidaten direkt über die Messenger-Dienste der Social-Media-Plattformen kontaktiert, um Interesse am Unternehmen zu wecken, freie Stellen vorzustellen und eine mögliche Zusammenarbeit auszuloten.
Beim Passive oder Internet Sourcing werden potenzielle Bewerber dagegen indirekt angesprochen. Dafür eignen sich zum Beispiel Postings oder bezahlte Ads, in denen freie Stellen im Unternehmen vorgestellt werden.
Um die richtige Zielgruppe zu erreichen, werden Profildaten und Interessen der Nutzer automatisch ausgewertet. So können die Recruiting-Anzeigen direkt an potenzielle Jobinteressenten ausgespielt werden, auch wenn diese nicht aktiv auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber sind.
Tipps & Hinweise für erfolgreiches Recruiting durch Active Sourcing
Beachte beim Active Sourcing, dass Kanäle wie Instagram, TikTok oder Facebook keine klassischen Recruiting-Plattformen sind, sondern in der Regel für private Zwecke genutzt werden.
Damit geschäftliche Anfragen bei Nutzern nicht negativ auffallen, sollte die Direktansprache sehr persönlich formuliert werden und die Interessen und Bedürfnisse der jeweiligen Person ansprechen.
Je nach Zielgruppe kann eine lockere, nahezu freundschaftliche Kommunikation besser geeignet sein als eine sehr förmliche Anfrage. Auf andere kann ein simpler Umgangston wiederum unprofessionell und salopp wirken.
Dieser schmale Grat ist beim Active Sourcing eine besondere Herausforderung für Unternehmen. Der Kommunikationsstil sollte dabei fein auf Zielgruppe und Plattform abgestimmt werden.
Ist dies geschafft, dann bietet das Active Sourcing einige besondere Alleinstellungsmerkmale und Nutzen, die wir dir gern näherbringen.
Active Sourcing: Vorteile & Besonderheiten
Das Active Sourcing bietet 5 wesentliche Vorteile gegenüber anderen Social Media Recruiting-Maßnahmen:
- Die eigenständige Kontaktaufnahme zu potenziellen Kandidaten ist kostenlos.
- Persönliche Kommunikation schafft Vertrauen ins Unternehmen als Arbeitgebermarke.
- Trotz vorläufiger Absagen oder fehlender Stellen kann ein Talent-Pool mit geeigneten Kandidaten aufgebaut werden.
- Die Direktansprache ermöglicht individuelle Angebote auf beiden Seiten (Stellenangebote/Empfehlungsmarketing etc.).
- Social-Media-Kanäle ermöglichen eine schnelle und lockere Zielgruppenansprache.
Obwohl diese Vorteile überzeugen, lässt sich das Active Sourcing nicht immer so einfach umsetzen. Das Recruiting über deine Social-Media-Kanäle wird vor allem dann erschwert, wenn Profile privat geschaltet sind und es kaum Informationen zum Nutzer gibt.
Damit sich die Personalsuche nicht wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen gestaltet, sollten Arbeitgeber eine Social-Recruiting-Strategie verfolgen, die bestenfalls beide Arten der Mitarbeitergewinnung über soziale Netzwerke berücksichtigt.
Active Sourcing: Nachteile & Herausforderungen
Folgende Hürden können beim Active Sourcing auftreten und bestenfalls durch Maßnahmen zum Passive Sourcing ausgeglichen werden:
- erschwerte Bewerbersuche aufgrund fehlender Informationen
- zeit- und personalintensive Aufrechterhaltung der Kommunikation
- ausbleibende oder negative Rückmeldungen auf Kontaktaufnahmeversuche
- schlechtes Unternehmensimage durch spam-ähnliche, unpersönliche Ansprache
Um sicherzugehen, dass User deine Anfragen nicht negativ aufnehmen, solltest du beim Active Sourcing immer eine zielgruppenspezifische Ansprache wählen. Achte außerdem darauf, die Kommunikationsrichtlinien bei dieser Art der Direktansprache einzuhalten.
Beschränke dich beim Active Sourcing gegebenenfalls auf Business-Plattformen wie XING oder LinkedIn, weil Anfragen dieser Art dort an der Tagesordnung und oft sogar gewünscht sind.
Zudem ist es für Arbeitgeber dank umfangreicher Profileingaben einfacher, relevante Nutzerinformationen herauszufiltern, um passende Kandidaten für freie Stellen im Unternehmen zu identifizieren.
Ist Passive Sourcing erfolgversprechender als Active Sourcing?
Gerade haben wir gelernt, dass die Social Distribution viele Vorteile, aber auch relevante Herausforderungen mit sich bringt. Sollte man also doch auf klassische Stellenausschreibungen zurückgreifen, die durch Anzeigenformate wie Lead-Ads in sozialen Netzwerken erscheinen? Jein! Auch hier gilt nicht in erster Linie, was du machst, sondern wie du es machst.
Damit Arbeitgeber ihre Social-Recruiting-Erfolge durch Jobanzeigen und Postings in sozialen Netzwerken verbessern können, sollten diese ansprechend gestaltet sein und die richtigen Nutzer erreichen. Letzteres ist dank großer Datenbanken und feinjustierter Algorithmen meist einfacher als beim Active Sourcing.
Hast du deine Zielgruppe erreicht, dann ist nicht nur die eine Anzeige bzw. Recruiting-Kampagne entscheidend, sondern dein gesamter Unternehmensauftritt auf Social Media. Bevor sich Suchende auf freie Stellen bewerben, werden sie mit großer Wahrscheinlichkeit dein Unternehmensprofil besuchen und sich informieren.
Dort sollten Arbeitgeber als attraktive Employer Brand auftreten. Ist dies geschafft, dann erwarten dich durchs Passive Sourcing einige Vorteile.
Passive Sourcing über soziale Netzwerke: Vorteile der Recruiting-Methode
Setzt du das Internet Sourcing richtig um, dann kannst du folgende Vorteile aus dieser passiven Art der Personalbeschaffung ziehen:
- automatisierte Bewerbungsprozesse sind weniger personal- und zeitintensiv
- gegebenenfalls mehr Traffic auf Unternehmensseite & Social-Media-Profil
- Bespielen mehrerer Plattformen/Multipostings sorgen für bessere Online-Präsenz
- Recruiting-Anzeigen können als Retargeting-Maßnahme (Rückgewinnung) dienen
- geringere Streuverluste dank automatisierter Bewerbersuche
- Anzeigen erleichtern Tracking & Erfolgsanalysen von Bewerbungsverfahren
Wer nun glaubt, dass Social-Media-Anzeigen bei weniger Arbeit deutlich bessere Recruiting-Erfolge bringen, der irrt. Leider ist auch das Passive Sourcing mit Zeit, Kosten und Mühen von HR und Personalmarketing verbunden.
An welchen Stellen sie entstehen und welche Nachteile das Passive Sourcing außerdem mit sich bringen kann, verdeutlichen wir dir jetzt.
Passives Internet Sourcing: Nachteile & Hürden
Das Passive Sourcing ist als Social-Recruiting-Methode sehr beliebt, da man Anzeigen gezielter an mögliche Kandidaten ausspielen kann. Auf diesem Weg können sich jedoch Herausforderungen ergeben, die beim Active Sourcing nicht zwingend auftreten:
- Anzeigen auf sozialen Plattformen sind langfristig sehr kostenintensiv
- Aufbau einer Employer Brand auf Social Media kostet Zeit & Know-how
- technische Komplikationen sind häufiger als beim direkten Kontaktaufbau
- Eignung potenzieller Kandidaten kann nicht direkt bewertet werden (viele unqualifizierte Bewerbungen)
Damit das Passive Sourcing Früchte trägt, sollte eine gute Vorarbeit geleistet werden. Wer bereits vor dem Posten der Anzeigen eine starke Arbeitgebermarke in den sozialen Netzwerken verkörpert und außerdem eine umfangreiche Zielgruppenanalyse betrieben hat, der kann mit mehr geeigneten Bewerbungen auf freie Stellen im Unternehmen rechnen.
Arbeitgeber, die dies nicht tun, müssen nach dem Prinzip „Post and Pray“ auf den Erfolg der Recruiting-Kampagne hoffen. In diesem Fall werden Job-Anzeigen auf Social Media langfristig sehr teuer – insbesondere dann, wenn man sie, wie empfohlen, auf mehreren Kanälen schaltet.
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Welche Plattformen eignen sich für dein Social Media Recruiting?
Die beiden Arten von Social Recruiting haben wir dir nun nähergebracht. Für welche Social-Recruiting-Methode man sich entscheidet, ist auch maßgeblich von den Plattformen abhängig.
Wir von Timo Specht möchten dir die bekanntesten Social-Recruiting-Kanäle und ihre Besonderheiten im Hinblick auf die Mitarbeitergewinnung vorstellen.
Jobnetzwerke: XING & LinkedIn für Social Recruiting
Die Business-Plattformen XING und LinkedIn sind wie gemacht für eine Vielzahl an Social-Recruiting-Maßnahmen. Die Zielgruppen der Karrierenetzwerke umfassen sowohl Privatpersonen mit Berufsausbildung bzw. -erfahrung als auch den B2B-Bereich.
Der Kontakt zu anderen Unternehmen hält dabei Chancen zur Personalbeschaffung und zum gegenseitigen Austausch bereit.
Das Active Sourcing fällt auf XING und LinkedIn dank zahlreicher Filtermöglichkeiten deutlich leichter als in anderen sozialen Netzwerken. Nutzer haben neben dem Unternehmen, in dem sie aktuell tätig sind, meist auch ihre bisherigen Jobs und Erfahrungswerte im öffentlichen Profil hinterlegt.
So ist es Recruitern ein Leichtes, Talente für die ausgeschriebene Stelle zu finden und direkt anzusprechen.
Noch einfacher funktioniert das Recruiting über die Karrierenetzwerke mit dem XING Talentmanager bzw. dem LinkedIn Recruiter. Diese kostenpflichtigen Tools bieten die Möglichkeit, mit speziellen Suchfunktionen nach besonderen Fähigkeiten, einer potenziellen Wechselbereitschaft und der Region der User zu suchen.
Mit den dazugehörigen Erweiterungen kannst du zudem einen Talent-Pool anlegen, Stellenanzeigen schalten und für ein besseres Branding als Arbeitgebermarke sorgen. Auch für das Passive Sourcing halten die Business-Kanäle also einiges bereit.
Die Nutzer reagieren im Umfeld der Business-Plattformen zudem positiver auf Kontaktanfragen und Stellenanzeigen, da die Kanäle ohnehin eine geschäftliche Funktion verfolgen.
Welche Zielgruppen du mit Instagram & TikTok erreichst
Instagram und TikTok sind vor allem bei jüngeren Zielgruppen beliebt. Etwa 80 % der unter 29-Jährigen haben einen Instagram-Account und nutzen ihn zum Teilen, Liken und Kommentieren von Fotos, Reels oder Stories.
Die Videoplattform TikTok entwickelte sich in den vergangenen Jahren ebenfalls zu einer Social-Media-Plattform, die bei der jüngeren Generation kaum mehr wegzudenken ist.
Die Ziele und Auslegungen von Instagram und TikTok sind nicht nur hinsichtlich des Alters der Zielgruppe ganz andere als in Jobnetzwerken. Die Plattformen werden vor allem für visuelle, unterhaltende Inhalte genutzt, die weniger geschäftlichen Zwecken dienen.
Doch trotzdem legen viele Unternehmen immer mehr Wert auf einen Social-Media-Auftritt bei Instagram und TikTok. Warum?
Neben der riesigen Reichweite bieten die Plattformen viele Möglichkeiten, Inhalte zu teilen, sich zu vernetzen und eine starke Employer Brand aufzubauen. Tägliche Instagram-Storys von Mitarbeitern können authentische Einblicke in die Werte, die Unternehmenskultur und das Arbeitsklima geben.
Reels und Fotos versorgen potenzielle Kandidaten mit wichtigen Informationen zu Jobs und Karrieremöglichkeiten im Unternehmen, während Hashtags, Interaktionen mit der Zielgruppe oder Kooperationen mit Multiplikatoren (Influencern) Reichweite generieren.
Wird eine attraktive und authentische Arbeitgebermarke repräsentiert, dann können bezahlte Recruiting-Anzeigen als Internet-Sourcing-Maßnahme eingesetzt werden. Sogenannte Lead-Ads bieten Nutzern die Möglichkeit, sich übers Smartphone auf die freie Stelle zu bewerben.
Wie viele Kandidaten tatsächlich qualifiziert sind, lässt sich jedoch schlechter vorhersagen als bei Active-Sourcing-Maßnahmen.
Recruiting über Facebook: Ist der Kanal zur Personalbeschaffung geeignet?
Auch Facebook gehört zu den klassischen Social-Media-Plattformen. Vergleicht man diese Plattform jedoch mit Instagram oder TikTok, dann fällt der höhere Altersdurchschnitt auf.
So waren 2022 nur knapp 23 % der Facebook-Nutzer jünger als 24 Jahre. Wer also eine etwas ältere, möglicherweise erfahrenere Generation ansprechen möchte, der könnte auf Facebook besser aufgehoben sein als auf TikTok.
Zudem ist Facebook weniger auf externe Unterhaltung und mehr auf die Vernetzung mit Freunden und Bekannten ausgelegt. Abgesehen von bezahlten Anzeigen bekommen Nutzer nur Inhalte von Seiten, Gruppen und Freunden ausgespielt, denen sie folgen. Für das Social Recruiting hat das Vor-, aber auch Nachteile.
Möchtest du über Facebook eine hohe Reichweite für deine Social-Recruiting-Maßnahmen generieren, dann bleiben dir fast nur die bezahlten Anzeigen.
Das Gute: Prognosen zufolge soll die Reichweite von Werbemaßnahmen auf Facebook in den nächsten Jahren immer weiter steigen. Zudem bieten die Facebook-Kampagnen einige praktische Filteroptionen, um Kandidaten gezielter anzusprechen.
Setzt du auf weniger, aber sehr qualifizierte Talente, so eignet sich die Plattform auch fürs Active Sourcing. So gibt es eine Vielzahl an Gruppen, in denen Job-Angebote und Job-Gesuche aufgegeben werden.
Zudem eignet sich Facebook, um mit Wunschkandidaten und brancheninternen Unternehmen in Kontakt zu bleiben und die Employer Brand über eigene informative Beiträge wie Live-Videos, Stories und Bilder zu stärken.
Diese Möglichkeiten bietet YouTube fürs Social Recruiting
YouTube ist zwar kein klassisches soziales Medium. Trotzdem kann die Videoplattform für das Social Recruiting und insbesondere für das Branding deiner Arbeitgebermarke eingesetzt werden.
Beachte dabei, dass die Erstellung hochwertiger YouTube-Videos sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und dass YouTube schon wegen der fehlenden Nachrichtenfunktion eher als ergänzende Maßnahme zu betrachten ist.
YouTube bietet zum Beispiel die Möglichkeit, das eigene Unternehmen als Employer Brand besonders umfassend zu repräsentieren. Möchtest du keine Videos drehen, dann könnten auch Podcasts eine Alternative sein.
Durch diese Art von Content lieferst du interessante und detaillierte Einblicke in das Unternehmen und seine Jobs, um potenzielle Bewerber in ihrer Entscheidung zu bestärken.
Zudem kannst du all deine sozialen Netzwerke und Online-Kanäle in der Videobeschreibung unter deinem YouTube-Video verlinken oder potenzielle Fragen in der Kommentarsektion beantworten.
Andersherum kannst du deine YouTube-Videos auch auf deiner Internetseite oder deinem Blog einbinden, um Inhalte relevanter zu machen und deine SEO-Erfolge mit YouTube zu verbessern.
Eine andere Passive-Sourcing-Maßnahme sind YouTube-Ads, die in thematisch relevante Videos anderer Creator eingebunden werden können.
Social-Recruiting-Strategie verbessern: Die 5 wichtigsten Tipps
Die unterschiedlichen Arten und Kanäle für das Social Recruiting kennen wir nun. Doch was sollte man bei der Planung und Umsetzung beachten, um eine wirklich starke Employer Brand auf Social Media aufzubauen und viele qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen?
Die besten 5 Tipps für eine erfolgreiche Social-Recruiting-Strategie stellen wir von Timo Specht dir jetzt vor.
Tipp 1: Kanäle & Werbebudget fürs Social Recruiting festlegen
Die wichtigsten Social-Recruiting-Netzwerke und ihre Zielgruppen kennst du bereits. Um den richtigen Kanal als Stellenbörse auszuwählen, ist es also unerlässlich, deine Zielgruppe zu analysieren und zu wissen, auf welchen Plattformen sie angemeldet ist.
Das durchschnittliche Alter, Vorqualifizierung, Interessen und Werte verraten schon einiges über die Kanäle, auf denen du nach Kandidaten suchen solltest.
Bist du dir unsicher, dann kannst du es auch mit Multiposting versuchen. Bei dieser Strategie veröffentlichst du die gleiche Social-Recruiting-Kampagne gleichzeitig auf mehreren Plattformen. So kannst du am Ende vergleichen, über welchen Kanal du am meisten qualifizierte Bewerbungen auf deine ausgeschriebenen Stellen erhältst.
Mehr zur Erfolgsmessung von Social-Recruiting-Kampagnen verraten wir dir in Tipp 5.
Beachte jedoch beim Multiposting, dass mehrere Kanäle meist auch höhere Ausgaben bedeuten. Auch wenn du keine bezahlten Ads nutzt, solltest du die Zeit und den Personalaufwand für das Anpassen der Recruiting-Kampagnen auf die jeweilige Plattform nicht unterschätzen.
Überleg dir vorab also gut, welche Ziele du verfolgst und welche Plattformen zu diesen Zielen passen. Plane dein Budget für jeden Recruiting-Kanal sorgfältig, damit du keine böse Überraschung erlebst.
Tipp 2: Vielfältiger Content, passend zur Recruiting-Plattform
Neben dem Werbebudget solltest du auch deinen Content mit einem Redaktionsplan vorbereiten. Regelmäßige Postings sind auf Social Media und insbesondere auf Instagram das A und O, um für den Algorithmus relevant zu bleiben und bei deiner Zielgruppe auch wirklich auf dem Bildschirm zu landen.
Für ein stärkeres Branding als Arbeitgebermarke solltest du abwechslungsreiche Beiträge posten. Du könntest zum Beispiel unterschiedliche Formate entwickeln und in einer festgelegten Reihenfolge online stellen.
Die Vorstellung bestehender Mitarbeiter oder Stellen im Unternehmen, fachliche Beiträge, Experteninterviews, Gewinnspiele oder Live-Videos, in denen FAQs beantwortet werden, sind nur einige Beispiele.
Beachte bei der Erstellung deines Contents, dass in sozialen Netzwerken wie XING oder Facebook auch längere Texte veröffentlicht werden können.
Auf Instagram und TikTok zählt dagegen die visuelle Komponente. Bilder und Reels sollten die Zielgruppe abholen, dein Corporate Design auffassen und zur jeweiligen Plattform passen. Dies solltest du auch beim Multiposting berücksichtigen.
Tipp 3: Unterstützung bei Social-Recruiting-Maßnahmen
Eine ausgefeilte Social-Recruiting-Strategie kann sehr zeitintensiv werden und benötigt mitunter viel Know-how. Beiträge und Kampagnen müssen geplant, erstellt und optimiert werden.
Dazu kommen Verlinkungen zu Karriereseiten und Blog-Postings auf deiner Webseite sowie das Management von Bewerbern und Talenten. All diese Aufgaben kannst du nicht allein stemmen.
Sinnvoller ist es, die unterschiedlichen Social-Recruiting-Aufgaben an Experten aus der Personalmarketing- und HR-Abteilung deines Unternehmens oder an externe Agenturen zu verteilen.
Um der schnelllebigen Social-Media-Welt gerecht zu werden, musst du auch entscheiden, wer den Zugang zu deinen Profilen bekommt, um den Content letztendlich zu veröffentlichen.
Tipp 4: Bewerbermanagementsysteme (BMS) & Talent-Pools nutzen
Erfolgreiches Social Recruiting sorgt bestenfalls für viele Bewerbungen oder interessierte Kandidaten, die beim Active Sourcing gefunden wurden und nun an dein Unternehmen gebunden werden sollen.
Um all diese neuen Talente zu managen und einen Überblick über ihre Qualifikationen zu bewahren, helfen Bewerbermanagementsysteme (BMS) und Talent-Pools.
Diese Tools sollten direkt mit deinen Social-Media-Profilen bzw. den Recruiting-Kampagnen verknüpft werden. So landen Kandidaten automatisch im System, was sowohl Zeit als auch personelle Ressourcen im Personalmarketing spart.
Bei der Wahl des BMS solltest du dein Budget berücksichtigen und dich fragen, welche Funktionen die Tools auf jeden Fall bieten sollten und welche Features optional sind.
Tipp 5: Erfolgsmessungen zur Optimierung des Social Recruitings
Dass Social-Recruiting-Maßnahmen nicht beim ersten Versuch erfolgreich bzw. effizient sind, ist zunächst kein Grund zur Sorge. Um die Ergebnisse von Active Sourcing und Passive Sourcing für sich zu nutzen, sollten Unternehmen sie fortlaufend analysieren.
Dazu eignen sich die internen Tools der sozialen Netzwerke, aber auch externe Tools wie Google Analytics.
Diese Programme erleichtern die Messbarkeit vom Social Recruiting. Um die Gründe und Ursachen für ausbleibende Recruiting-Erfolge besser einschätzen zu können, sollten Arbeitgeber folgende KPIs stetig überprüfen:
- Impressionen (von Beiträgen/Anzeigen)
- Interaktionen (z. B. Likes, Shares, Kommentare)
- CTR/Klickrate (auf Formulare oder Verlinkungen)
- Antworthäufigkeit (beim Active Sourcing)
Sind die Impressionen auf deine Beiträge und Jobanzeigen hoch, während die Interaktionen niedrig bleiben? Dann solltest du deinen Content attraktiver gestalten.
Ein optimiertes Design, eine persönlichere Ansprache und mehr Calls-to-Action holen deine Zielgruppe direkt ab und motivieren sie, mit deinem Content zu interagieren.
Fehlt es an Bewerbungen oder Klicks auf deine Karriereseite, dann solltest du an deinem Branding als Arbeitgebermarke arbeiten.
Bewirb die freien Stellen in deinem Unternehmen noch attraktiver, stell mehr Informationen zur Unternehmenskultur bereit und achte bei Lead-Ads auf mögliche technische Probleme – insbesondere dann, wenn Impressionen und Interaktionen stimmen.
Bei verbesserungswürdigen Impressionen solltest du wiederum deine Filtereinstellungen überprüfen und möglicherweise die Wahl der Social-Recruiting-Plattform hinterfragen.
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Fazit: Was ist Social Recruiting?
Das Social Recruiting umfasst im Wesentlichen zwei Herangehensweisen: das Passive Sourcing und das Active Sourcing.
Während die Direktansprache von potenziellen Talenten sehr viel Arbeit, Zeit und Fingerspitzengefühl für Zielgruppe und Plattform voraussetzt, ist das Passive Sourcing zwar weniger zeitintensiv, dafür aber auch unpersönlicher. Arbeitgeber können die Vorqualifizierung von Kandidaten nicht überprüfen und erhalten möglicherweise mehr ungeeignete Bewerbungen.
Vergiss nicht, dass das Rekrutieren über soziale Netzwerke viel Arbeit und Know-how erfordert. Scheu dich daher nicht, Experten aus deinem Unternehmen oder aus externen Agenturen heranzuziehen. Wir von Timo Specht helfen dir gern, deine SEO-Erfolge zu verbessern und deine Arbeitgebermarke auch für Suchmaschinen relevant zu machen.