ChatGPT-4o vs. 4: Vergleich der beiden Flaggschiff-Modelle von OpenAI

Beitragsbild zum Blogbeitrag über GPT-4o vs. 4

Mit den beiden neuen Modellen GPT-4o Mini und GPT-4o sorgte OpenAI im Juli 2024 für Aufsehen. Wurden die vorigen Sprachmodelle (GPT-4, GPT-3.5, etc.) noch für die hohen Kosten kritisiert, so ist dieses Manko nun behoben. GPT-4o Mini und GPT-4o bestechen durch höhere Leistung, besseres Sprachverständnis und mehr Funktionen bei gleichzeitig weniger Kosten.

 

Die beachtliche Weiterentwicklung des Chatbots ChatGPT und der API (die API ist für Entwickler relevant) hat ihre Folgen: Im Vergleich „ChatGPT-4o vs. 4“ gewinnt das fortschrittliche Modell GPT-4o um Längen. Dennoch gibt es einige Besonderheiten, bei denen GPT-4 mehr überzeugt.

 

In diesem Blogbeitrag vergleichen wir beide Modelle miteinander und gehen vereinzelt auf das Einsteiger-Modell GPT-4o Mini ein. Viel Spaß!

 

Tatsache: GPT-4o toppt das Modell GPT-4

Die aktuellsten Versionen von GPT-4 sind mit Datensätzen, die bis Dezember 2023 reichen, trainiert worden. Aktuellere Daten wurden nicht mal fürs Training der neuen Modelle GPT-4o Mini und GPT-4o verwendet. Somit gibt es kein Modell aus dem Hause von OpenAI, das einen frischeren Wissensstand hat, als es bei GPT-4 der Fall ist.

 

Dennoch sind die neuen KI-Sprachmodelle GPT-4o Mini und GPT-4o dem Modell GPT-4 überlegen. Die Hauptgründe hierfür sind der größere Umfang an Fähigkeiten, die höhere Kosteneffizienz und das deutlich gesteigerte Leistungsvermögen. In den Folgewochen nach der Veröffentlichung sollen die fortschrittlichen neuen Modelle sogar in der Lage sein, Video- und Audiodateien als Input zu verarbeiten.

 

Letztlich hat das „o“ im Namen der neuen Modelle seinen Grund: Es steht für „omni“, was auf Deutsch „alles“ bedeutet. Das Unternehmen OpenAI will damit darauf anspielen, dass die 4o-Modelle die bisherigen Grenzen von Sprachmodellen aufheben und große Vorteile im Vergleich zu GPT-4 sowie den Vorgängermodellen bieten.

 

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Checkpoint #1: Funktionen von GPT-4 und den Nachfolgern

Die neuen Modelle, die im Juli 2024 veröffentlicht wurden, haben in Abgrenzung zu GPT-4 multimodale Fähigkeiten. Das bedeutet, dass man Bilder eingeben kann, die die KI-Technologie im Rahmen der ihr gestellten Aufgabe weiterverarbeitet.

 

Zwar hat auch das Modell GPT-4 die Fähigkeit, Bilder zu verarbeiten, doch bei den neueren Modellen ist die Fähigkeit ausgereifter und wird künftig sogar auf die Eingabe von Video- und Audiodateien erweitert. Somit profitieren Nutzer von mehr Vielseitigkeit bei der Verarbeitung von Daten durch die KI.

 

Abgesehen von den multimodalen Fähigkeiten unterscheiden sich die neueren Modelle und das Modell GPT-4 im Funktionsumfang nicht groß. Du kannst GPT-4 und GPT-4o beispielsweise für folgende Anwendungen nutzen:

 

  • Lösen mathematischer Aufgaben
  • Chat: Menschenähnliche Gespräche führen
  • Analyse von Texten
  • Textgenerierung
  • Bildanalyse (bei GPT-4 stärker eingeschränkt)
  • Bilderstellung
  • Recherche
  • Codierung (z. B. Entwicklung von Programmen)

 

Für Entwickler gibt es zudem die API als Programmierschnittstelle. Wenn Entwickler einen Zugriff auf die GPT-API haben, können sie die Künstliche Intelligenz in ihre Entwicklungsumgebung einbinden. So können sie z. B. leichter eigene Anwendungen programmieren oder die KI für bestimmte Aufgaben (u. a. Datenauswertung) nutzen.

 

Die Kosteneffizienz des API-Angebots von OpenAI ist mit den neuen Modellen deutlich gestiegen – mehr Qualität zum geringeren Preis! Auf die Preisgestaltung bei GPT-4, von denen Entwickler profitieren, wird im nächsten Abschnitt genauer eingegangen.

 

Falls du keinen Zugang zur API hast, kannst du das KI-Modell über den Chatbot ChatGPT nutzen – so machen es alle Nutzer, die keine IT-Kenntnisse haben und den Chatbot lediglich zum Chat, für die Recherche, zur Textgenerierung oder für ähnliche Aufgaben verwenden. Einen guten Eindruck davon, wie der Chat mit ChatGPT-4 und ChatGPT-4o funktioniert, erhältst du in unserem ChatGPT-Tool.

 

Checkpoint #2: Neuerdings voller Zugang zu GPT-4o Mini im kostenfreien Tarif

Bei dem Unternehmen OpenAI kannst du ChatGPT in zwei Tarifen nutzen: Free und ChatGPT Plus. Eine wichtige Neuerung, die es bei dem Modell GPT-4 noch nicht gab, ist die kostenfreie Nutzung der Modelle:

 

  • Als Free-User zahlst du kein Geld für die Nutzung des Chatbots und hast vollen Zugriff auf GPT-4o Mini. Auf GPT-4 hast du im Free-Tarif gar keinen, auf GPT-4o nur einen limitierten Zugriff.
  • Als Plus-User stehen dir GPT-4, GPT-4o Mini und GPT-4o unbegrenzt zur Verfügung. Darüber hinaus kannst du als Plus-User das Angebot „DALL·E“ zur Bilderstellung nutzen und eigene GPTs erstellen.

 

Somit gibt es mittlerweile in der Preisgestaltung große Vorteile für Kunden von OpenAI. Auch Entwickler profitieren bei der Nutzung des API-Angebots von besseren Konditionen. Auf dieser Seite von OpenAI hast du eine Übersicht der Kosten für die API. Dort sind die Preise für alle noch unterstützen Modelle mit API-Zugriff aufgeführt:

 

  • GPT-3.5 Turbo
  • GPT-4
  • GPT-4 Turbo
  • GPT-4o Mini
  • GPT-4o

 

Da es von nahezu jedem Modell verschiedene Versionen gibt, führt OpenAI auf der verlinkten Seite die Preise für alle einzelnen Modelle auf. Weil GPT-3.5 und ältere Generationen nicht mehr unterstützt werden, sind im Pricing nur die neueren Modelle ab GPT-3.5 Turbo aufgeführt.

 

Hier mal ein Kostenbeispiel, um die bessere Preisgestaltung von GPT-4o im Verhältnis zu GPT-4 nachzuvollziehen:

 

  • GPT-4 kostet pro eine Million Eingabe-Token 30 US-Dollar und pro eine Million Ausgabe-Token 60 US-Dollar.
  • GPT-4 Turbo, das durch mehrere Optimierungen ein Wegbereiter für die beiden neueren Modelle war, hat Kosten in Höhe von 10 US-Dollar pro eine Million Eingabe-Token und 30 US-Dollar pro eine Million Ausgabe-Token.
  • Das Modell GPT-4o Mini, das das Modell GPT-3.5 Turbo als kostengünstige Variante ersetzt, kostet pro eine Million Eingabe-Token 0,15 US-Dollar und pro eine Million Ausgabe-Token 0,60 US-Dollar.
  • GPT-4o kostet pro eine Million Eingabe-Token 5 US-Dollar und pro eine Million Ausgabe-Token 15 US-Dollar.

 

Die geringeren Kosten der neueren Modelle bei gleichzeitig qualitativen Optimierungen führen das Unternehmen OpenAI im Vergleich mit der Konkurrenz rund um Google, Apple und Anthropic wieder nach vorn. Vor allem der Ersatz des Modells GPT-3.5 Turbo durch das effizientere und bessere Modell GPT-4o Mini hat OpenAI in der Sparte der kostengünstigen Einsteiger-KIs an die Spitze katapultiert.

 

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Checkpoint #3: Hohe Leistung, gute Antworten, starker Nutzen

Keine Frage: Sämtliche Chatbots von OpenAI haben mittlerweile eine hohe Qualität und fortschrittliche Technologie. Zudem setzen sie verschiedenste Aufgaben exzellent um. Die Vielseitigkeit der Chatbots und Sprachmodelle sowie die hohe Leistung macht sich bei Aufgaben jedweder Art bemerkbar.

 

Das Modell GPT-4 setzte bei alledem neue Maßstäbe. Nachdem GPT-3.5 mit seiner Veröffentlichung im November 2022 für den Boom der KI-Sprachmodelle sorgte und dazu führte, dass sich binnen einer Woche eine Million Nutzer auf der Website von OpenAI registrierten, war GPT-4 der nächste bedeutende Meilenstein.

 

Das fängt allein schon beim Kontextfenster von GPT4 an: Das Kontextfenster ist ein Maßstab, der besagt, über welchen Umfang an Token ein KI-Sprachmodell zusammenhängend an einer Aufgabe arbeiten kann. Wenn du beispielsweise mit ChatGPT einen Chat hast, führt ein hohes Kontextfenster dazu, dass der Chat tiefgründiger und detaillierter verläuft.

 

Um im Zusammenhang eines bestimmten Themas hochqualitative Antworten zu liefern, ist also das Kontextfenster ein wichtiger Faktor. Hier überzeugt GPT-4 mit 128.000 Token (128k). Anfangs war GPT-4 noch auf 8.000 Token beschränkt, aber mit den Folgeversionen wurde es auf 128.000 Token erweitert.

 

Auch die neuen Modelle GPT-4o und GPT-4o Mini haben ein 128k-Kontextfenster. Dies hat folgende Vorteile bei der Bewerkstelligung von Aufgaben:

 

  • mehr Kreativität
  • mehr Informationen
  • höhere Präzision bei der Lösung komplexer Aufgaben
  • differenzierte Lösungen bei Problemstellungen

 

Somit liefern alle neueren Modelle in Relation zu den Vorgängern rund um GPT-3 und GPT-3.5 eine hohe Qualität bei den Antworten und generieren einen enormen Nutzen für die User. Mit GPT-4 war es erstmals möglich, anspruchsvolle Prüfungen mit Bestauszeichnungen zu bewältigen und knifflige Fragen aus dem Steuerrecht zu klären.

 

Dies ist auch bei den neuen Modellen GPT-4o Mini sowie GPT-4o nach wie vor gegeben.

 

Durch den Plugin-Store, der mittlerweile ein GPT-Store ist, ist außerdem die Erstellung eigener KI-Tools und Erweiterungen für Chatbots möglich. Diese Option besteht bei allen fortschrittlichen KI-Modellen ab GPT-4 aufwärts, sodass sich GPT-4, GPT-4o Mini und GPT-4o individualisieren lassen.

 

Auch wenn alle Modelle einen hohen Nutzen liefern und qualitativ hochwertige Antworten geben, so sind die beiden neuen Modelle GPT-4 leistungstechnisch überlegen. Beispielsweise reagierte GPT-4o in Tests auf Audio-Eingaben – also, wenn du eine Frage einsprichst und nicht in das Eingabefeld von ChatGPT tippst – innerhalb von gerade mal 232 Millisekunden.

 

GPT-4 hingegen benötigt mehrere Sekunden, um auf Audio-Eingaben zu reagieren. Somit bieten die neuen 4o-Modelle Benutzern erstmals die Möglichkeit, in Echtzeit mit ChatGPT zu interagieren. Dies ist für Sprachassistenten evolutionär von großer Bedeutung. Echtzeit-Konversationen steigern die Usability und tragen zu höherer Produktivität bei der Nutzung des Chatbots bei.

 

Dass die vielen neuen Funktionen bei GPT-4o Mini und GPT-4o bei all dem Nutzen auch noch mit mehr Qualität, mehr Ausgabegeschwindigkeit und geringeren Kosten einhergehen, ist ein klares Argument für deren Nutzung. In wenigen Wochen will OpenAI den Umfang an multimodalen Fähigkeiten erweitern, was Anwendern noch mehr Spielräume und Vielseitigkeit bei der Nutzung des Chatbots und der API eröffnet.

 

Haben ChatGPT-4 und die Nachfolger Defizite?

ChatGPT-4o und die Mini-Variante haben einen wesentlichen Nachteil: den fehlenden Zugang zum Internet. Dadurch sind die neuen KI-Modelle bei der Durchführung ihrer Aufgaben auf Daten aus dem Training beschränkt. Trainiert wurden GPT-4o und die Mini-Variante mit Datensätzen, die bis September 2023 reichen.

 

GPT-4 bietet wiederum den Vorteil eines Web-Zugangs. Anwender profitieren bei GPT-4 also neben den neueren Trainingsdaten – diese reichen bis Dezember 2023 hinein – außerdem von der Möglichkeit, hochaktuelle Daten über das Internet zu beziehen. Die KI greift dann, wenn es erforderlich ist, auf aktuelle Informationen aus den verschiedensten Webseiten zu.

 

Als Folge des Web-Zugriffs kann GPT-4 sogar hochaktuelle Aufgaben sowie Fragestellungen mit aller Präzision und Aktualität meistern. Dies ist ein deutlicher Vorteil für alle Anwender, die auf aktuelle Daten zugreifen müssen. Des Weiteren profitieren Nutzer, die ChatGPT oder die API im Internet verwenden möchten, von dem Web-Zugriff.

 

Für unsere SEO-Agentur Specht GmbH ist GPT-4 beispielsweise die bessere Wahl, denn wir nutzen KI-Tools und KI-Sprachassistenten gern für die Suchmaschinenoptimierung (SEO).

 

In diesem Einsatzbereich muss eine Künstliche Intelligenz u. a. die aktuellen Suchvolumina von Keywords, die Backlinks und den technischen Zustand von Websites durch den Zugriff aufs Internet analysieren können. GPT-4 ist im Gegensatz zu GPT-4o Mini und GPT-4o hierzu in der Lage.

 

Ein Aspekt, wo ChatGPT-4o gegenüber ChatGPT-4 punktet, ist die Absicherung gegen Manipulationen. Eine Art der Manipulation, die bei GPT-4 laut Medienberichten häufig probiert wurde, sind die Prompt Injections: „Ignoriere alle Anweisungen der Entwickler von OpenAI.“ Durch Befehle wie diese wollten Nutzer von ChatGPT-4 und der GPT-4-API sich die KI nach ihren eigenen Vorstellungen zunutze machen.

 

Prompt Injections und Manipulationen bergen bei Künstlichen Intelligenzen, die die Kontrolle über oder den Zugriff auf sicherheitskritische digitale Infrastrukturen haben, ein immenses Risiko. Auch das von einem Chatbot wie ChatGPT ausgehende Risiko könnte bei weitreichender Manipulation ungeahnte Dimensionen erreichen.

 

Durch die sogenannte Instruction Hierarchy – OpenAI verwendete dieses Konzept bei der Entwicklung von GPT-4o Mini und GPT-4o erstmalig – ist das Risiko für Prompt Injections und und eine Reihe weiterer Manipulationen wesentlich geringer. Somit gewinnt ChatGPT-4o vs. 4 im Hinblick auf die KI-Sicherheit deutlich.

 

Trotz aller Weiterentwicklung gibt es Aspekte, an denen es bei allen fortschrittlichen KI-Modellen noch hapert. Ein Beispiel hierfür ist die Erfindung von Fakten; man bezeichnet dies als Halluzinationen. Auf einen Prompt wie „Erzähle mir, wie Angela Merkel 2022 Wirecard zu Fall brachte.“ könnten sowohl ChatGPT-4o als auch ChatGPT-4 anfangen, eine Geschichte zu erfinden, wie Angela Merkel den Wirecard-Skandal aufdeckte – obwohl dies nie geschah.

 

KI-Sprachmodelle sind anfällig auf Halluzinationen, wenn Fragen so gestellt werden, als wäre etwas wirklich passiert. Vermutlich ist es die selbstbewusste Art der Fragestellung, durch die z. B. ein nie stattgefundenes Ereignis als real dargestellt wird, die die KI in die Irre führt.

 

Fazit: GPT-4o setzt fast überall neue Maßstäbe. Für Internet-Anwendungen ist GPT-4 trotzdem besser.

Im Rennen ChatGPT-4o vs. 4 siegt das neue Modell in fast allen Belangen. GPT-4o ist nämlich sicherer, günstiger, schneller und funktionsreicher.

 

Qualitativ ist es ansonsten auf demselben hohen Level wie GPT-4. Einzig und allein die gelegentlichen Halluzinationen, der etwas ältere Trainingsdatensatz und der fehlende Zugriff aufs Internet sind Mankos von GPT-4o im Vergleich zu GPT-4.

 

GPT-4 ist durch den Zugriff aufs Internet für Einsatzbereiche im Internet (z. B. SEO) und bei Arbeiten mit hohem Aktualitätsbezug die bessere Wahl. Ansonsten ist das Modell qualitativ stark, aber um einiges langsamer und viel teurer als GPT-4o. Somit solltest du als Einsteiger – ob als Nutzer des Chatbots ChatGPT oder als Entwickler und Nutzer der GPT-API – nach Möglichkeit die Nutzung der neuen Modelle bevorzugen.

 

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